2. Dezember 2012

1. Adventsonntag





Es ist Advent

Im Tale sind die Blumen nun verblüht
Und auf den Bergen liegt der erste Schnee.
Des Sommers Licht und Wärme sind verglüht,
In Eis verwandelt ist der blaue See.
Wie würde mir mein Herz in Einsamkeit
Und in des Winters Kälte angstvoll gehen,
Könnt ich in aller tiefen Dunkelheit
Nicht doch ein Licht in diesen Tagen sehn.
Es leuchtet fern und sanft aus einem Land,
Das einstens voll von solchen Lichtern war,
Da ging ich fröhlich an der Mutter Hand
Und trug in Zöpfen noch mein braunes Haar.
Verändert hat die Welt sich hundertmal
In Auf und Ab - doch sieh, mein Lichtlein brennt!
Durch aller Jahre Mühen, Freud und Qual
Leuchtet es hell und schön: Es ist Advent!

(Friedrich Wilhelm Kritzinger 1816-1890, deutscher Theologe, Pädagoge)


1 Kommentar:

  1. Liebe Nici,

    da freu ich mich aber sehr, wenn dir mein Adventkalender am Blog so gut gefällt. Ich dachte mir dabei auch, dass viele nicht mehr genau wissen warum "Adventkranz", die Bedeutung usw... darum find ich es schön wenn man wieder daran erinnert wird. Grad hat M... zu mir gemeint, dass es bestimmt nicht viele in meiner Generation gibt die sich noch für so Bräuche und Althergebrachtes interessieren *g*

    Dein Gedicht ist sehr schön zu lesen - gefällt mir gut!

    Herzliche Grüße Farbenzauberin

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